KÖRPERSPRACHE NEWS 15

LOSLASSEN

Eigenartigerweise kenne ich Menschen, die von Loslassen reden und gleichzeitig ihre Ziele bis ins Kleinste immer wieder darlegen, jedoch vom Handeln noch meilenweit entfernt sind. 
Entweder man hat Ziele, oder man lässt los und handelt! Ziele sind oft überlebensnotwendig für Personen, die wenig Vertrauen haben, denn sie sind wunderbar dazu geeignet, um sich daran festzuhalten. Denn dieses Festhalten gibt scheinbar Sicherheit. Oder anders ausgedrückt: Um so unsicherer ein Mensch ist, umso mehr Ziele, an denen er sich festhalten kann, braucht er.

Loslassen bedeutet aber, dass ich vertraue und mit dem lebe was ist. Dass ich akzeptiere was ist, was mir gerade meine Handlungen, meine Situation widerspiegelt! Ziele sind aber Dinge, die nicht sind, die man aber haben möchte! Loslassen und Ziele haben, lässt sich daher von Grund aus schon nicht miteinander vereinbaren! 

Weiterhin sind Ziele überaus notwendig für unser EGO. Ohne Ziele empfindet dieses nämlich Angst; es kann sich dann ja nirgends mehr festhalten. Es hat auch keine Aufgabe, kann sich weniger wichtig machen, wird vielleicht auch nicht mehr für so wichtig gehalten oder ernst genommen. Und deshalb braucht das EGO oft große Ziele – umso größer, umso besser (wichtiger).

Kurzum: Leben mit Zielen heißt auch Leben mit Illusionen – mit etwas, was eben momentan nicht ist!

Und noch etwas: Was ist, wenn man ein Ziel verfehlt? Geschieht es dann nicht leicht, dass man die Dankbarkeit vergisst für das was man hat? Es nimmt den Druck weg, das Weglassen der Ziele. Und das führt zum Akzeptieren der jeweiligen IST-SITUATION.

Abschließend dazu noch eine Geschichte: Eine junge Frau, die an einem meiner Seminare teilnahm, hatte das Ziel Zahnärztin zu werden. Nun, wenn der Beruf des Arztes dem Wesen dieser jungen Frau entspricht, so wird sie schneller Zähne behandeln, als sie sich das vorstellen kann. Aber daran ist etwas ganz entscheidend. Weshalb wird sie überhaupt eine gute Zahnärztin werden? Weil sie nicht in erster Priorität eine Ärztin ist, sondern weil sie SIE ist und damit ist sie genial und konkurrenzlos. Wenn eine Tätigkeit nicht dem innersten Wesen eines Menschen entspricht, so kann er diese auch nicht gut ausführen, und das ist auch gut so: Das ist dann wohl auch kein Unglück sondern eher Glück, in dem Fall wäre diese Frau auch keine erfolgreiche Zahnärztin, von dem Los der Patienten einmal ganz abgesehen. Das Ziel Zahnärztin zu werden, hätte die Frau vielleicht erreicht, ja und? Es geht doch gar nicht darum. Es geht nur darum, etwas zu tun, was einem Freude macht, und damit wird man glücklich und erfolgreich sein: in dem man sich ohne Druck in voller Harmonie und Freiheit entfalten kann, im Einklang mit seinem gegebenen Wesen.

Was hat nun das Thema Loslassen mit unserer Körpersprache, unserem Körperausdruck zu tun? Ganz viel, denn jede innerliche Verspannung, Verkrampfung zeigt sich in unserem körperlichen Ausdruck, nicht nur in der Mimik, sondern ganz extrem auch in der Gestik. Ich weiß, es kann sein, dass einige von Ihnen meine Audio-CD Loslassen – Offen für Neues – schon einmal von mir erhalten haben, dann sehen Sie dies bitte als doppelte Gabe.

Don’ts der Gestik: Loslassen hat auch etwas mit unserer Gestik zu tun.
Wenn wir innerlich angespannt sind, spannt sich dementsprechend auch unsere Muskulatur an. Besonders ist diese Anspannung an unserer Armhaltung zu erkennen. Obwohl mache Redner bereits das Gelernte umsetzen und ihre Arme nicht mehr einfach hängen lassen, tendieren sie unbewusst dann ins Gegenteil. Es entsteht eine auf Spannung gehaltene Armbeuge. Für das jeweilige Gegenüber wirkt diese, vor der Brust sich abspielende Gestikeher als Blockade bzw. als Schutzwall – oder umgekehrt: sogar als Ausgangspunkt für einen Angriff!

Do’s der Gestik: Echte Souveränität kommt von innen heraus und ist nicht angespannt. Es entsteht zwar eine Spannung, aber keine Anspannung! Auf Gürtellinie bzw. knapp unter der Taille entfaltet die Gestik ihre einladende Wirkung. Aber auch nur dann mit Authentizität, wenn wir dementsprechend auch eine entspannte und lockere geistige Haltung zum Thema haben. In der Regel ist das so, wenn wir nicht nur überzeugt, sondern auch geübt sind, was sich sofort in unserer Haltung (Armhaltung) widerspiegelt.

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für eine überzeugende Körpersprache,
Ihre Sabrina Olsson

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