Körpersprache vor der Kamera

Gekonnte Körpersprache vor der Kamera hilft für einer überzeugenden Kommunikation im Online Meeting.

KÖRPERSPRACHE VOR DER KAMERA

Was im Offline oft zu vertuschen gelingt, ist im Online zu stark präsent.

KÖRPERSPRACHE VOR DER KAMERA

Was im Offline oft zu vertuschen gelingt, ist im Online zu stark präsent.

Worauf kommt es an bei der Körpersprache vor der Kamera?

Lassen Sie mich direkt am Anfang klar stellen: Nehmen Sie Teil an Online-Meetings oder Skype-Bewerbungen, dann achten Sie auf ein paar Grundregeln, damit Sie als Sender in ein gutes Licht rücken. Dazu gehört auch Ihre Körpersprache.

Nachstehend ein paar kurze Tipps, worauf Sie in jedem Online-Meeting, und wann immer Sie vor der Kamera sitzen, achten sollten. Wollen Sie an ein persönliches Coaching um Ihre individuelle Aufnahme-Position bzw. Ihre Online-Meeting Situation zu optimieren, dann berate ich Sie gerne in einem 1:1 Online-Coaching.

Warum beeinflusst die Kamera unseren Körperausdruck

Hier ein Paar Hintergründe, warum uns die Kamera, bzw. Laptop-Kamera in unserem Körperausdruck so sehr beeinflusst.

Spätestens seit Corona ist die Digitalisierung auch schon in der abgelegensten Ortschaft angekommen: Im Frühjahr 2020 noch sehr verhalten und etwas verhakt – Online Meeting? Ton ja, Bild nein! – doch ein Jahr später – Corona sei dank – ist bei den meisten Menschen endlich die Scheu gefallen. Sogar manche Oma geht online, sichtbar zur Freude ihrer Kinder und Enkel ins Netz. 

Dazu gehört natürlich eine gute Portion technische Kompetenz. Doch dazu gehört auch Mut, sich dem Gegenüber via Internet zu offenbaren.  

Jetzt kann man argumentieren, dass, die Oma hier im Vorteil ist, da ihre Familie sie ja seit Jahren kennt und sie bedingungslos liebt. So wie sie halt ist, mit Haut und Haaren, alles würden sie der Oma abkaufen, ohne wenn und aber!

Gilt dieser grenzenlose Vertrauensvorschuss nun aber auch für das online gesteuerte Geschäftsmeeting? Für den die Persönlichkeit repräsentierenden Computer- bzw. Laptop-Ausschnitt des Unternehmers, des Verhandlers, des Verkäufers?

Beachten Sie Ihre Körpersprache vor der Kamera

Nach nun mehr als einem Jahr Corona und trotz den vielen der Pandemie geschuldeten online Gelegenheiten kann man immer wieder beobachten, dass Menschen insbesondere dann in Barrieren verfallen, wenn sie vor einer Kamera stehen bzw. noch schlimmer, wenn sie sich meist sitzend vor der eigenen Computer-Kamera präsentieren sollen.

Beruhigend möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass das Thema der Selbstdarstellung vor laufender (Computer) Kamera nicht nur einige Corona-Bedingte-Homeoffice-Restriktionen oder dem zeitgeist entsprungenden Laien-Moderatoren betrifft. Viele Moderatoren, auch die der Öffentlich-Rechtlichen habe meist Jahre gebraucht, und stehen teilweise heute noch vor den gleichen Herausforderungen. Man befindet sich also körpersprachlich gesehen in bester Gesellschaft.

Nun stehen Persönlichkeiten wie Unternehmer oder Verkäufer – der Entwicklung sei dank mittlerweile auch unabhängig von Corona – vor der Herausforderung, ihre Expertise, ihre Kompetenz oder ihr Unternehmen online – bestenfalls sogar viral – zu verbreiten. Schliesslich befinden wir uns ja im digitalen Zeitalter, samt aller Anforderungen des Marktes: egal in welchem Video-Format aufbereitet, oder in welchen Kanälen auch immer vermarktet.

Körpersprache vor der Kamera
"Sofort nach Tastendruck steht im Online der Betrachter im Rampenlicht:
Und Körpersprache sticht Content - Und Angst sticht Wort!"
"Sofort nach Tastendruck steht im Online der Betrachter im Rampenlicht: Und Körpersprache sticht Content - Und Angst sticht Wort!"

Optimieren Sie Ihren Körpersprache vor der Kamera

Und genau deswegen stossen viele Online-Publizisten weiterhin auf ihre Grenzen!  So kommt es dann für viele öffentlich sichtbar vor, dass Videoproduktionen zu einem persönlichen Desaster werden. Und nicht selten, zu allem Übel noch dazu, werden wertvolle Ressourcen wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit oder Kompetenz nicht qualitativ überzeugend dargestellt und folglich auch wahrgenommen.

Entgegen dem Sprichwort: „Papier ist geduldig„, ist die Kamera nämlich ausnahmslos gnadenlos ehrlich! Was oftmals dazu führt, dass nicht gerade wenige Marktteilnehmer, ja sogar auch Verkaufstalente, die Umsetzung ihres online Auftrittes oder ihrer digitale Botschaft auf unbestimmte Zeit vertagen.

Und das ist schade, denn wir leben und arbeiten in einem exponentiell schnell voranschreitenden digitalen Zeitalter, wo es jetzt schon im Online schwer ist den Anschluss einigermassen überzeugend zu halten. Ganz nach dem Sprichwort: Den letzten beissen die Hunde. Dies ist ein Dilemma, ich weiss, daher hier ein paar Hintergründe, die Ihnen vielleicht helfen die allgemein gültigen Blockaden vor der Kamera zunächst einmal zu verstehen.

"Archaisch gesehen schaffen wir Barrieren seit 500 Mio. Jahren."
"Archaisch gesehen schaffen wir Barrieren seit 500 Mio. Jahren."

Verstehen Sie Ihre Körpersprache vor der Kamera

Körpersprachliche Barrieren bauen wir Menschen auf zum Schutz oder der Abgrenzung, ausgelöst durch einen meist unbewussten Impuls. Es geht um die Überwindung der Polaritäten Nähe & Distanz, Anerkennung & Ablehnung, Liebe & Angst.

Es geht um die in der Körpersprache zum Ausdruck gebrachte Entscheidung:

"HIN-ZU oder WEG-VON"?
"HIN-ZU oder WEG-VON"?

Und mit dieser meist unbewussten Entscheidung kommen immer wieder unsere archaisch geprägten Urmuster zum Vorschein.

Wieso ist das so? Warum schaffen wir Barrieren mit unserer Körpersprache? Ganz simpel: Weil sich als gut und wichtig bewiesene Schutz-Systeme in unserem Körper – und somit auch in unserem körpersprachlichen Ausdruck – nicht weg-evolutioniert haben! Schließlich geht es um funktionserhaltende Basissysteme unseres Körpers, die schon alleine aus diesem Schutz-Verständnis heraus nicht fehlen können oder einer willentlichen Manipulation unterworfen sein dürfen. Um komplexe Zusammenhänge mit einfachen Worten zu skizzieren, lassen Sie mich an dieser Stelle etwas ausholen.

Wie präsent ist Ihre Körpersprache vor der Kamera?

Modellhaft lässt sich das menschliche Gehirn als ein dreigeteiltes und zweigeteiltes Gehirn verstehen. Nur das Zusammenwirken der drei bzw. zwei Gehirnhälften kann die ineinander greifenden Vorgänge Wahrnehmung, Denken, Fühlen und schließlich auch Handeln sicherstellen.

Das Stammhirn, auch Reptiliengehirn genannt ist der älteste Teil dieses komplexen Gebildes. Es entwickelte sich vor etwa 500 Millionen Jahren und ist in erster Linie für die Steuerung unbewusster, jedoch lebenserhaltender Funktionen zuständig. Wenn also ein Handeln aus einem Reflex heraus als eine archaische Aktion verstanden wird, die wiederum eine archaische Gegenreaktion herbeiführt – liegt hier mit 55 % die Wurzel unserer rein reflexartigen nonverbalen Sprache bzw. Ausdrucksweisen.

Über diesem Gehirnstamm – Stammhirn/Reptiliengehirn – entwickelte sich dann vor etwa 200 Millionen Jahren das Limbisches System, anatomisch auch Zwischenhirn genannt. Dieses Gehirnareal verantwortet die Steuerung der Gefühle, der Emotionen wie Ärger, Freude, Zu- oder Abneigung. Dementsprechend liegt hier die Inspiration, die Motivation. Archaisch verstanden wurzelt im Limbischen System die paraverbale Sprache, die der Laute, wissenschaftlich beschrieben zu 38 %.

Wie wichtig ist Ihre Körpersprache vor der Kamera?

Vor etwa 50 Millionen Jahren entwickelte sich der jüngste Teil unseres Gehirns, das Großhirn auch Neokortex genannt. Erst dieser befähigte das Zwischenhirn dazu äußere Informationen und Eindrücke mit Erfahrungen und Erinnerungen zu verknüpfen und eine Verbindung von Emotion und Gedächtnis herzustellen. Das Großhirn ist also unser Gedächtnis. Als Speicher unserer Erlebnisse und Erfahrungen liegt hier unser Bewusstsein. Es ist jedoch auch verantwortlich für unser bewusstes Denken: logisch, abstrakt, reflektierend und analytisch. Zugleich ist das Großhirn die Quelle unseres Ich-Bewusstseins. Die menschliche Sprache liegt im Großhirn begründet, jedoch wissenschaftlich belegt: mit nur etwa 7 %.

Unsere großen Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Fühlen, Denken und Handeln, die wir täglich erleben, entstehen erst im Zusammenspiel dieser drei Gehirnteile:

Dies normalerweise und zum überwiegenden Teil jedoch unwillkürlich. Übertragen wir diese Erkenntnis nun aber auf das Thema der körpersprachlichen, nonverbalen und reflexartig ausgelösten Barrieren, können wir anfangen uns diese unwillkürlichen Reflexe bewusst zu machen, denn: Mit unserem Großhirn haben wir ein Werkzeug an die Hand bekommen um uns Unbewusstes bewusst zu machen und unsere reflexgesteuerten Aktionen somit zu beeinflussen, zumindest teilweise.

Wie wichtig ist Ihre Körpersprache vor der Kamera?

Sollten Sie an dieser Stelle fragen: „Warum?“

Weil Ihr Kommunikationspartner – im skizzierten Fall der Beobachter, der sich Ihre Videodarstellung anschaut – Ihre reflexgesteuerten Barriere-Aktionen (und nur darum geht es hier) nicht als angenehm oder anregend im Sinne einer Überzeugung empfindet – oder weil es ihm, archaisch begründet, auch gar nicht erst in den Sinn kommt, sich näher mit Ihnen und Ihrer Barriere auseinander zu setzen, denn:

„Das Unbewusste ist niemandem als nur der Person selbst verborgen.“ Edward T. Hall

Was nichts anderes bedeutet, dass Ihr Kunde Ihre Barrieren längst vor Ihnen erfasst hat – wenn auch unbewusst. Was dazu führt, dass der Zuschauer Ihrer Videobotschaft bei einer körpersprachlichen Barriere Ihrerseits ebenfalls archaische Muster einsetzt: Angriff oder Flucht. 

Konnte ich Ihr Interesse wecken, so stöbern Sie in Ruhe weiter. Nach Ihrem Zeitbudget in einem 1:1 Coaching, in meinem Online-Training oder in einzelnen Publikationen.

Herzliche Grüsse

Ihre Sabrina Olsson

SABRINA OLSSON

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